Michael Agricolas Vorreden zum Alten Testament
Michael Agricola übersetzte den Psalter und Teile von den alttestamentlichen Propheten 1551 und 1552. Als Grundtext dienten die Vulgata, die Lutherbibel und die schwedische Bibel von 1541.
In seiner Übersetzung unterschied Agricola ”die eigenen Worte des Heiligen Geistes”, d. h. den Bibeltext, von den Vorreden und Marginalglossen, die nur ”dem klareren Verständnis” dienen sollten. Das Wort Gottes sei viel wertvoller als das Menschenwort, so dass der Übersetzer eng an den Text gebunden war. Eine freie Übersetzung kam nicht in Frage, von Bewusster Verbesserung des Textes ganz zu schweigen.
Bei den Vorreden und Randglossen konnte er freier vorgehen. Meistens übersetzte er wortgetreu, scheute sich aber nicht vor Auslassungen, Ergänzungen und Änderungen, wenn er sie für angebracht hielt.
Er schrieb Vorreden zum Psalter, den Propheten Jesaja, Daniel und zu den Büchern des Dodekapropheton. Er übersetzte aus den beiden lutherischen Bibeln, hatte aber auch andere Quellen. In der recht umfangreichen Psaltervorreden benutzte er die Psalterkommentaren von Augustinus und Basileios, in den Dodekapropheten standen ihm auch die Kommentaren von Hieronymus und Sebastian Münster zur Verfügung.
In der vorliegenden kritischen Edition werden Agricolas Vorreden zum Alten Testament paraller mit ihren Quellen gedruckt.
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